Erneut europäi­scher Erfolg Partei für die Tiere: Kürzere Tier­trans­porte, bessere Kont­rollen und härtere Strafen


30 Januar 2019

Transport time of live animals must be shortened, it is no longer permitted to bring animals to countries which do not meet European animal welfare standards and violations of the European Union’s (EU) animal transport rules must be dealt with more severely. This was advised in a report by the Agriculture Committee of the European Parliament last week, also at the initiative of the Dutch Party for the Animals.


Scared pigs during transport
(Jo-Anne McArthur, We Animals)

The so-called implementation report on animal transports by the Agriculture Committee says that transports with live animals – which can now take days to weeks – must be shortened. Better checks should be made on compliance with the rules issued by the EU to protect animals during transport. Carriers who do not observe those rules, resulting in serious animal abuse, must be sanctioned more severely and more consistently; for example by vehicle impoundment. Additionally, animals should no longer be transported to countries outside the EU if compliance with animal welfare rules cannot be guaranteed.

The implementation report was produced, also at the initiative of the Party for the Animals, in relation to serious and structural malpractices during animal transports in and from Europe. Party for the Animals MEP Anja Hazekamp also negotiated on the Agriculture Committee’s recommendations. “Better inspections and heavier sanctions for incorrect animal transports are urgently needed. It is of great importance that animal transports are dealt with in practice and not just on paper.”

European Commission refuses to protect animals


Party for the Animals MEP Anja Hazekamp

Animal protection organisations have submitted two hundred detailed reports to the European Commission since 2007. These state how animals are loaded onto overcrowded lorries, are often not able to stand up, and are transported in extreme temperatures. The reports also contain evidence of sick and wounded animals being transported, animal abuse, and lack of water facilities.

“All these malpractices are against EU regulations, yet the European Commission never took any action to better protect animals during transport. It is a disgrace,” according to Hazekamp.

Last summer, the MEP travelled to Croatia and Slovenia to inspect animal transports.

“The transports where animals were transported to countries outside the EU are the longest and the most horrendous ones. After travelling through Europe for days, the animals are transferred, often heavy-handed and in extreme heat, to ships with destinations far outside the EU. As soon as the animals cross the EU border, no one is concerned with their condition or feels responsible for their well-being. It is not just cruel – after all, they are live creatures who are conscious and have feelings – but it is also against the decision of the European Court. It stipulates that animals should be protected according to European regulations during their entire journey. This cannot be guaranteed at all, so for that reason transports to countries outside the EU must be prohibited,” according to Hazekamp.

Next to the recommendations approved by the Agriculture Committee last Thursday week, the Party for the Animals made more proposals. “For example to prohibit the transport of unweaned animals, such as two weeks’ old calves. In addition, we want to drastically reduce the number of animal transports. This can only be achieved if we keep fewer farmed animals and produce more locally. The Agriculture Committee did not agree.”

On the 14th of February next, the full European Parliament will vote on the Agriculture Committee’s recommendations in Strasbourg.

Der Transport lebender Tiere muss verkürzt werden, Tiere sollten nicht länger in Länder transportiert werden, welche die europäischen Tierschutzstandards nicht einhalten und Verstöße gegen die Tiertransportvorschriften der Europäischen Union (EU) müssen härter bestraft werden. Dies empfiehlt der Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments diese Woche in einem Bericht, ebenfalls auf Initiative der niederländischen Partei für die Tiere.


Verängstigtes Schwein beim Transport

Der so genannte Umsetzungsbericht des Landwirtschaftsausschusses zum Tiertransport besagt, dass der Transport mit lebenden Tieren – der jetzt Tage bis Wochen dauern kann – verkürzt werden muss. Es muss auch viel besser geprüft werden, ob die EU-Vorschriften zum Schutz von Tieren beim Transport eingehalten werden. Transportunternehmen, die sich nicht an die Regeln halten, was zu ernsthaftem Tierleid führt, müssen härter und konsequenter bestraft werden; zum Beispiel durch Beschlagnahme von Fahrzeugen. Außerdem dürfen Tiere nicht mehr in Länder außerhalb der EU transportiert werden, wenn die Einhaltung der Tierschutzvorschriften nicht gewährleistet ist.

Der Umsetzungsbericht erschien teilweise auf Initiative der Partei für die Tiere als Reaktion auf schwerwiegenden und strukturellen Missbrauch beim Tiertransport in und aus Europa. Partei für die Tiere Europaabgeordnete Anja Hazekamp hat die Empfehlungen des Landwirtschaftsausschusses mit verhandelt. „Bessere Kontrollen und strengere Strafen für falsche Tiertransporte sind dringend erforderlich, aber es ist jetzt von großer Bedeutung, dass Tiertransporte tatsächlich in der Praxis und nicht nur auf dem Papier angepackt werden.“

Europäische Kommission weigert sich, Tiere zu schützen


Partei für die Tiere Europarlamentarierin Anja Hazekamp

Seit 2007 haben Tierschutzorganisationen der Europäischen Kommission zweihundert detaillierte Berichte vorgelegt. Sie zeigen auf, wie Tiere in überfüllte LKWs verladen werden, oft nicht stehen und bei extremen Temperaturen transportiert werden können. Die Berichte enthalten auch Hinweise auf den Transport kranker und verletzter Tiere, Missbrauch von Tieren und mangelnde Wasserversorgung.

„Diese Missbräuche verstoßen alle gegen die EU-Vorschriften, aber die Europäische Kommission hat niemals Maßnahmen ergriffen, um Tiere während des Transports besser zu schützen, eine große Schande“, sagt Hazekamp.

Die Europaabgeordnete reiste letzten Sommer nach Kroatien und Slowenien, um dort Tiertransporte zu überprüfen. „Die Transporte, bei denen Tiere in Länder außerhalb der EU transportiert werden, sind am längsten und am schrecklichsten. Nach Tagen auf der Straße in Europa werden Tiere gewalttätig, oftmals unter extremer Hitze auf Schiffe umgeladen, Endziel weit außerhalb der EU. Einmal über die EU – Grenze wird überhaupt nicht mehr kontrolliert wie es den Tieren geht, und fühlt sich niemand mehr dafür verantwortlich. Das ist nicht nur extrem grausam – es geht immerhin um lebende Wesen mit Gefühl und Bewusstsein -, sondern verstößt auch gegen eine Aussage des europäischen Hofs. Laut Hazekamp schreibt der Europäische Gerichtshof vor, dass Tiere während der gesamten Reise gemäß den europäischen Vorschriften geschützt werden müssen. Das kann nicht garantiert werden, Transporte in Länder außerhalb der EU müssen deshalb verboten werden.

Neben den Empfehlungen des Landwirtschaftsausschusses, die letzten Donnerstag genehmigt worden sind, hatte die Partei für die Tiere zusätzliche Vorschläge gemacht. „Um beispielsweise den Transport von nicht entwöhnten Tieren, wie etwa zwei Wochen alten Kälbern, zu verbieten. Außerdem wollen wir die Anzahl der Tiertransporte drastisch zu reduzieren, ist dies nur mit weniger Nutztieren und mehr lokaler Produktion möglich. Der Landwirtschaftsausschuss war mit diesem Vorschlägen nicht einverstanden.“

Am 14. Februar wird das gesamte Europäische Parlament in Straßburg über die Empfehlungen des Landwirtschaftsausschusses abstimmen.