Inspi­rierend: Schwei­ne­züchter wird Veganer und züchtet jetzt Gemüse


14 November 2017

Immer mehr Bauern sehen ihre Chance in der pflanzlichen Landwirtschaft, in der keine Tiere benutzt werden. Eines der neuesten Beispiele ist die Geschichte des Schweden Gustaf Soderfeldt.

In 2006 begann Soderfeldt einen kleinen Schweinezuchtbetrieb. Er fand die Art und Weise, wie Tiere in der industriellen Landwirtschaft behandelt werden schrecklich und wollte es anders machen: Im kleinen Stil, mit Respekt vor den Tieren. Die Anzahl der Kunden, die sein “tierfreundliches Fleisch” wollten, wuchs rasant und der Betrieb war ein Erfolg. Aber Soderfeldt wurde klar, dass es sich immer mehr nur ums Geld begann zu drehen. Soderfeldt erklärte einer schwedischen Zeitung:

“Unsere Kunden hörten es gerne, dass unsere Tiere ein “gutes Leben” hatten und wie “tierfreundlich” unser Fleisch war. Sie wollten aber nichts von der schrecklichen Seite hören. Ich konnte ihnen zum Beispiel nicht erzählen, dass die Sau überhaupt nicht gerne von ihren Ferkeln getrennt werden wollte, oder dass die Ferkel vor Angst schreiten, wenn sie auf den Wagen geladen wurden, der sie zum Schlachthof bringen sollte. Die einzige Möglichkeit meine Kundschaft zu halten, war die Wahrheit zu verschweigen und mein Leben als Schweinezüchter fühlte sich immer weniger ehrlich an.

Die Mehrzahl unserer Kunden kauften ihr Fleisch bei uns, um ihr Gewissen zu beruhigen. Menschen wollen nicht zugeben, dass sie eine Industrie unterstützen, die Tiere auf eine schreckliche Art und Weise behandelt. Darum kaufen sie sogenanntes “tierfreundliches Fleisch”. Mir fiel es immer schwerer das Aushängeschild für die Fleischindustrie zu sein.”

Veganismus ist die Zukunft der Landwirtschaft

Als Soderfeldt auf YouTube mit dem Veganismus in Kontakt kam, begriff er, dass es gar kein “tierfreundliches Fleisch” geben kann. Vor vier Jahren erkannte er, dass Veganer eigentlich dasselbe wollten wie er: Die Tiere sollen ein gutes Leben haben. Das war ja auch der ursprüngliche Gedanke seines Bauernhofs gewesen. Aber Veganer gehen dabei einen Schritt weiter: Wenn man Tiere wirklich wertschätzt, tötet man sie gar nicht. Soderfeldt dachte früher auch, dass man Fleisch essen muss um gesund zu leben, lernte aber dass dem nicht so ist.

Er und seine Frau wurden Veganer, hörten auf Tiere zu halten und machten den Wechsel zum Gemüseanbau, ohne Einsatz von tierischen Produkten, wie Blutmehl, Knochenmehl oder tierischen Mist. Der Übergang war nicht einfach und sie verloren so ungefähr ihre gesamte Kundschaft. Aber nach vier Jahren steht sein Betrieb wieder gut da und sie züchten unter anderem Tomaten, Kartoffeln, Bohnen, Erbsen, Salat, Möhren, Zwiebeln, Kohle und Blumen. Diese verkaufen sie auf Wochenmärkten und in Gemüseabonnements.

Soderfeldt ist überzeugt, dass der Veganismus die Zukunft der Landwirtschaft ist und “friedlicher, gesünder, effizienter, weniger verschwenderisch und umweltschonender” ist, als die Landwirtschaft mit Tieren.

Increasingly more farmers see opportunities in vegetable agriculture, without the use of animals. One of the most recent examples is the story of the Swedish Gustaf Soderfeldt.

In 2006, Soderfeldt set up a small-scale pig farm. He believed that the way animals were treated in industrial animal farming was horrific and he wanted to do it differently: small-scale, with respect for animals. The number of customers that wanted his ‘animal-friendly’ meat grew considerably and the company was a great success. But Soderfeldt realised that it increasingly came down to money. Soderfeldt told a Swedish newspaper:

“Our customers liked to hear that our animals had lived a ‘good life’ and how ‘animal-friendly’ our meat was. But they didn’t want to hear about the bad side. For example, I couldn’t tell them that a sow didn’t want to be separated from her piglets at all and that the pigs screamed with fear when they were loaded onto the truck to bring them to the slaughterhouse. The only way to keep my customers was to conceal the truth and my life as a pig farmer felt less honest every day.

Most of our customers bought their meat with us to ease their conscience. People don’t want to admit that they support an industry that treats animals horribly. That’s why they buy so-called ‘animal-friendly meat’. It became more and more difficult for me to promote the meat industry.”

Veganism is the future of agriculture

When Soderfeldt came into contact with veganism via YouTube he realised that ‘animal-friendly’ meat doesn’t exist at all. He copped on four years ago and realised that vegans wanted in fact the same thing as he did: animals living a good life. After all, that was originally the concept for his farm. But vegans go even one step further in this: if you really care for animals you won’t kill them at all. Soderfeld also used to think that people needed to eat meat to stay healthy but he soon learned that that wasn’t true.

He and his wife became vegans, stopped keeping animals and changed to growing vegetables, without the use of animal products such as blood meal, bone meal or animal manure. The transition was not easy and they lost almost all of their customers. But after four years the company is back on its feet and they now grow tomatoes, potatoes, beans, peas, lettuce, carrots, onions, cabbages and flowers among others. The sell them on various farmer markets and via vegetable subscriptions.

Soderfeldt is convinced that veganism is the future of agriculture and that it is ‘peaceful, healthier, more efficient, less wasteful and more environment-friendly’ than animal agriculture.