Weltlog 17. April 2017


18 April 2017

‚Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.‘ Ein historisches Zitat von Tolstoi, russischer Schriftsteller, Philosoph und politischer Denker. Und noch immer zeitgenössisch und aktuell. Ende März wurden sehr konfrontierende Undercoveraufnahmen der Tierschutzorganisation Animal Rights veröffentlicht, aufgenommen im größten belgischen Schlachthaus. Die Aufnahmen zeigen strukturell schwere Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und die Lebensmittelsicherheit.

Schockierend, aber nicht erstaunlich! Wohlwissentlich, dass in den Niederlanden stündlich 650 Schweine geschlachtet werden, wobei den Kontrolleuren noch nicht einmal 5 Sekonden an Zeit verbleibt, die Tiere zu beschauen, sind auch in den Niederlanden die Sorgen über die Behandlung der Tiere im Schlachthaus groß. Wir haben deshalb im Bundestag dazu aufgerufen, verpflichtete Kameraüberwachung in allen Schlachthäusern einzuführen. Und das mit Erfolg! Unser Vorschlag ist mit großer Mehrheit angenommen worden. Ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz. Damit der Sektor den Tierschutz ernst nimmt und der Konsument bewusster auf das Stück Fleisch auf dem Teller schaut. Um mit den Worten von Paul McCartney zu sprechen: “Wenn Schlachthöfe Wände aus Glas hätten, wäre jeder Vegetarier”.

Schockierende Nachrichten auch über unsere Unterwasserwelt. Die Korallen in der Karibik werden innerhalb von 15 Jahren verschwunden sein und auch große Teile des australischen Great Barrier Reef kennzeichnen sich durch ein dramatisches Massensterben. Um die Korallen zu retten, müssen wir alle zusammen unmittelbar dafür sorgen, dass weniger CO2 in die Welt geblasen wird. Viele Länder in Europa haben glücklicherweise den Emissionsausstoß drastisch verringert. Wobei England mit einem positiven Reduktionsergebnis von 30% an CO2 Emission an der Spitze steht, unter anderem durch die Einfuhr der CO2 Preisliste. Ein zielsicheres Instrument, dass auch die Partei für die Tiere fordert. Und doch muss der CO2 Ausstoß in Europa zweimal so schnell sinken, um überhaupt die Pariser Absprachen einhalten zu können. Und die Niederlande – in denen der CO2 Ausstoß das höchste Niveau erreicht hat – die müssen noch viel größere Maßnahmen ergreifen.

Maßnahmen, die nur durchgeführt werden können, wenn Regierungen sich von ihrem destruktiven Mantra von Wachstum, Wachstum, Wachstum distanzieren. Und der Wechsel zu einem ökonomischen System, welches von der Tragkraft der Erde und der Gesellschaft ausgeht. Ein System, in dem wir mehr, als nur Arbeitnehmer, Konsument und Eigentümer von Kapital sind. Kate Raworth vom Oxford University’s Environmental Change Institute hat so ein neues ökonomisches System ausgedacht: The Doughnut. Lesen Sie hier den interessanten Artikel.

Schönes Ergebnis bei den Gemeinderatswahlen in Finnland. Viele Stimmen erhalten. Leider hat es ganz knapp nicht dazu gereicht, auch einen Gemeinderatssitz zu erreichen. Aber so wie unsere finnische Schwesterpartei selbst umschrieb: „unser kleines Team mit dem kleinen Budget ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis“.

Bis bald und herzliche Grüße,

Marianne

‘As long as there are slaughterhouses there will always be battlefields.’ A historic quote by Tolstoj, the Russian writer, philosopher and political thinker. At the same time, it is still a topical quote. At the end of March, some highly confronting undercover images taken by the animal welfare organisation Animal Rights were published, which showed that almost all rules and regulations for animal welfare and food safety were structurally violated in a slaughterhouse in Tielt in Belgium.

Shocking, but not surprising. Knowing that 650 pigs are slaughtered every hour in the Netherlands and that inspectors get not even five seconds to check a pig causes also great concern about the treatment of animals in Dutch slaughterhouses. That is why we made a plea in the Lower House for mandatory CCTV in slaughterhouses. And we did so successfully. Our motion was adopted by a great majority. An important step towards more transparency, thus forcing the industry to take animal welfare more seriously and the consumer to be more conscious of the meat on his or her plate. And to quote Sir Paul McCartney: ‘If slaughterhouses had glass walls, everyone would be a vegetarian’.

There were shocking messages concerning our underwater world. The corals in the Caribbean are threatened to vanish within fifteen years and large parts of the Australian Great Barrier Reef are affected by severe bleaching due to the warming of seawater. To save the corals, we should all immediately reduce the emission of greenhouse gases into the atmosphere. Fortunately, many countries in Europe reduced their emissions considerably already. With Great Britain as a positive peak, which reached a reduction of 30 per cent, partly due to the introduction of its CO2 prices. An efficient instrument which is advocated by the Party for the Animals too.

Yet, greenhouses gases in Europe must be reduced twice as fast to meet the Paris climate goals. And the Netherlands – where the emission of greenhouse gases increased to the highest level ever! – still has to make great efforts.

Efforts that can only be achieved if the governments set aside their destructive mantra of growth, growth, growth. And change to an economic system that is based on the capacity of the earth and society. A system where we are more than just employees, consumers and owners of capital. Kate Raworth of Oxford Universitys Environmental Change Institute thought up such new economic model: The Doughnut. Read here the interesting article about it.

Great results at the municipal elections in Finland. Many votes obtained. But unfortunately just not enough to obtain a municipal council seat in one of the six participating municipalities. But as our Finnish sister party pointed out ‘A great result with a small team and a small budget.’

Until soon. Kind regards,
Marianne